Das Spiel der Könige (von Rebecca Gablé)

Das Jahr 1455: John Warringham wird auf hinterhältige Art und Weise von Yorkisten ermordet. Der Bürgerkrieg zwischen Yorkisten und Lancastern hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
Julian Warringham hat sich zwei Jahre zuvor mit seinem Vater zerstritten, denn er glaubt, dass der schwächliche Lancaster-König keine Zukunft mehr hat. Er kann der uneingeschränkten Loyalität seines Vaters gegenüber dem König nichts abgewinnen.
Doch als Earl of Warringham bemerkt er schnell, dass der Anführer der Yorkisten nicht der Mann ist, für den er ihn gehalten hat…

Dieser Beginn der Inhaltsangabe wird dem Buch in keiner Weise gerecht.
Wie in jedem Gablé-Buch kommen mindestens fünfzig verschiedene Charaktere vor. Außerdem gibt es nicht eine große Geschichte, sondern viele, viele kleine Höhepunkte. Mal siegen die Yorkisten, dann wieder die Lancastrianer und alles ist zum größten Teil immer mit historischen Gegebenheiten deckungsgleich.

Wie schon in „Lächeln der Fortuna“ und „Die Hüter der Rose“ ist die Hauptfigur in „Das Spiel der Könige“ wieder einer derer vonWarringham, einer fiktiven Grafschaft, die sich Gablé ausgedacht hat, um etwas mehr Handlungspielraum zu haben.

Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern ist dieses Buch stellenweise jedoch arg brutal.
So verlieren die Anhänger der Lancaster-Linie irgendwann in der Mitte des Buches (ca. Seite 600) eine große Schlacht. Die Reaktion des Yorkistischen Königs ist erbarmungslos: Alle Lords werden hingerichtet.
John Warringham kniet also im Schlamm und sieht seine Mitstreiter sterben. Dann wird er selber aufs Schafot tgeführt. Er wird natürlich von einem Yorkisten, der früher mal in seiner Grafschaft lebte, gerettet, doch als er den Platz verlässt kann er hinter sich hören, wie seine Verbündeten der Reihe nach hingerichtet werden.
Andererseots waren die Rosenkriege tatsächlich ein besonders brutales Kapitel der englischen Geschichte.

Letztendlich geht es mir mit „Das Spiel der Könige“ wie mit den meisten anderen Gablé-Büchern: Es ist sehr spannend zu lesen, man mag es kaum aus der Hand legen und am Ende kommt einem sehr fremd vor, was am Anfang des Buches passiert ist, da so viel zwischendrin erzählt wurde.

Mal schauen, wovon der nächste Roman dann handelt. Im Nachwort schreibt Gablé, dass schon zuviel über die Zeit nach den Rosenkriegen geschrieben wurde und sie das daher nicht auch noch möchte.
Über die Rosenkriege hatte sie allerdings früher bereits verlautbart, dass es zu schwierig sei, die komplizierten Sachverhalte darzustellen. Da ihr das aber sehr gut gelungen ist, besteht noch Hoffnung, dass es mit den Warringhams weitergeht!

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